Die Herzroute ist das ideale Vergrösserungsglas für dieses Land. Sie zeigt eine Vielfalt und Kultur, die für Kurzweil und Verzückung sorgt. Nach und nach entwickelt sich eine anklingende Symphonie aus Hügeln und Aussichten. Und mit den leise schnurrenden Zusatzmuskeln des E-Bikes lassen sich vertikale Abenteuer bestehen, die, einmal oben angekommen, für Wohlgefühl und Erstaunen sorgen.
Wer die Schweiz kennen lernen will, ist auf der Herzroute gut aufgehoben. Zwischen der opulenten Grünheit der Hügel und Wälder versorgen kleine Ortschaften und pittoreske Kleinstädte das Auge mit wechselnden Reizen. Stattliche Höfe laden zu einem Umtrunk und sonnige Waldränder zu einem Nickerchen. Und weil all das nicht anstrengend ist, lässt man sich gerne ein auf ein weiteres Glas Most oder eine Trouvaille aus dem Käsekeller.
Die dreizehn Etappen oder 720 km sind ein starkes Statement für eine entschleunigte Sicht auf die Dinge. Nicht die Menge des Gesehenen oder die schiere Distanz der Reise faszinieren, sondern seine Intimität, seine nahbare Dimension. Stets kann man anhalten, dem Auge Ruhe gönnen, Gerüche und Geräusche aufnehmen oder sich auf ein Gespräch einlassen mit Menschen, die sich Zeit nehmen für einen weiteren Gast auf dem elektrifizierten Stahlross. Wer sich diese Innenmassage der Seele vertieft gönnen möchte, findet in einem der Gasthöfe die nötige Musse, um ein paar Stunden auszuspannen oder einen weiteren Tag anzuhängen und ein gutes Abendessen zu geniessen. Aus der Tagestour wird ein Weekend oder eine ganze Woche, gewürzt mit dem unspektakulären Duft von Kuhdung und Tannensprossen.